Jörg Grünefeld

Hallo liebe Interessierte!

Mein Name ist Jörg Grünefeld, 26 Jahre. Ich bin seit 5 Jahren Mitglied der Geschäftsführung des ver.di Bundesjugendvorstands. Davon 4 Jahre als Vorsitzender. Und das würde ich auch gern weiterhin tun!

Ich komme ursprünglich aus dem Landesbezirk Niedersachsen/Bremen und habe bei einer großen gesetzlichen Krankenversicherung meine Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten gemacht. Nach der Ausbildung war ich Kundenberater und teilfreigestellter Vorsitzender der Hauptjugend- und Auszubildendenvertretung. Inzwischen studiere ich Sozialökonomie an der ehemaligen HWP – heute der Uni Hamburg.

Gewerkschaften und Gewerkschaftsjugend

Mein Blick auf „Gewerkschaft“ hat mehrere Facetten. Zum einen sind Gewerkschaften aus meiner Sicht wichtige politische Akteure, die die Interessen der arbeitenden Klasse (mit und ohne Job) durchsetzen. Unmittelbar damit verbunden sind für mich Solidarität, Rückhalt und die Gewissheit füreinander da zu sein. Aber Gewerkschaft bedeutet für mich auch Freundschaft, Spaß und viel Arbeit J

Die ersten drei Eigenschaften der Gewerkschaftsjugend die mir einfallen sind: dynamisch, konfliktorientiert und offen für Neues. Darüber hinaus haben wir die Bereitschaft miteinander zu sprechen und gemeinsam zu handeln. Und dabei haben wir nicht nur die eigenen Interessen im Blick.

Und außerdem sehen wir einfach besser aus :-)

Was sind meine Ziele? Warum will ich das weiter machen?

Ich bin seit vier Jahren Vorsitzender der ver.di Jugend. Ich bin davon überzeugt, dass ich es gemeinsam mit meinen Kolleginnen in der GF geschafft habe ein Sprachrohr der Jugend in die Gesamtorganisation zu sein. Wir haben ein gutes Standing und werden ernst genommen. Vor allem im Gewerkschaftsrat und dessen Ausschüssen und Arbeitsgruppen habe ich gearbeitet und auch Erfolge errungen.

Ich stand immer als Ansprechpartner zur Verfügung und habe versucht offen, ehrlich, wo nötig neutral und wo nötig mit klarer Position zu handeln.

Wir haben es geschafft im Bundesjugendvorstand und in der ver.di Jugend Vertrauen und ein gute Zusammenarbeit zu entwickeln.

Gleichzeitig haben meine Kolleginnen und ich die Ausrichtung unser bundesweiten Aktivitäten mit geprägt. Von den Krisenprotesten, der Bildungsplanung, „Was soll Politik“ bis zu den Aktiventreffen.

Ich will diese Erfahrung weiter der ver.di Jugend zur Verfügung stellen – und vor allem will ich sie weitergeben. An die nächste „Generation“ von ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen. Damit sie ganz nach unserem Konferenzmotto: Zukunft machen können!

Aus meiner Sicht gibt es mehrere große Herausforderungen für ver.di und auch für die ver.di Jugend in den kommenden Jahren:

  1. ehren- und hauptamtlicher Nachwuchs fördern
  2. noch stärkere Verankerung in den Betrieben um politischen Druck entfalten zu können
  3. Strukturen schlagkräftiger gestalten: Personal, Finanzen und Abstimmungsprozesse

Ehren- und hauptamtlicher Nachwuchs

In den kommenden Jahren werden sehr viele hauptamtliche Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand gehen. Daher muss für Nachwuchs gesorgt werden. Unser Jugendsekretäre/-innen in Einarbeitung“-Programm ist ein richtiger Schritt. Aber auch der Übergang aus der Jugend in die Fachbereiche muss besser organisiert werden. Themen wie Wissenstransfer sowie Fort- und Weiterbildung für ver.di Beschäftigte kommt eine noch größere Bedeutung zu.

Aber auf ehrenamtlicher Seite stellt sich diese Herausforderung mindestens genauso. Viele ehrenamtlich Aktive sind in die Hauptamtlichkeit gewechselt. Meiner Meinung nach müssen wir der „Ausbildung“ von Aktiven in ver.di – ob im Betrieb oder in unseren Gremien – noch mehr Bedeutung beimessen. Dabei ist es mir wichtig mehr Frauen und mehr Kolleginnen und Kollegen mit Migrationshintergrund für unsere Arbeit zu gewinnen.

Noch stärkere Verankerung in den Betrieben um politischen Druck entfalten zu können

Ich glaube wir müssen mehr Energie in den Aufbau betrieblicher Aktivengruppen lenken. Ein Traum wären flächendeckende  „Jugendbetriebsgruppen“. Die Zukunft der Gewerkschaften liegt in starken Gruppen im Betrieb – die sich in der politischen Diskussion aktiv einbringen. Kreativ, konsequent und mit gezielten Grenzüberschreitungen. Gleichzeitig finde ich, dass sich die Diskussion rund um eine stärkere Mitbestimmung bis hin zur vollständigen Demokratisierung der Wirtschaft in diesem Zusammenhang lohnt.

Strukturen schlagkräftiger Gestalten – Personal, Finanzen und Abstimmungsprozesse

ver.di steht in der nächsten Zeit auch vor strukturellen Veränderungen. So wird die Frage von Finanz- und Personalverteilung nach dem Bundeskongress neu diskutiert. Hier werbe ich für mehr Flexibilität und stärkere Orientierung an politischen Schwerpunkten. Kampagnen und befristetet Projekte, die fachbereichs- und ebenenübergreifend arbeiten, sollten ermöglicht werden. Außerdem muss die Organisation den Auszubildenden und jüngeren Beschäftigten mehr Aufmerksamkeit widmen. Die Altersentwicklung der ver.di Mitglieder spricht in diesem Zusammenhang für sich selbst.

Engagement vs. Zeit für andere Dinge?

In den letzten 5 Jahren GF Arbeit habe ich eine Menge Erfahrungen gesammelt – unter anderem, wie ver.di, Job und Privatleben zu vereinbaren sind.

Das bedeutet für mich klare Prioritäten zu setzen und nicht „auf jeder Hochzeit zu tanzen“. Aber dennoch bin ich stets ansprechbar und schaffe, es die notwendige Zeit aufzubringen. Ohne Engagement könnte ich wahrscheinlich auch nicht leben, zumindest will ich das nicht.

Daher leiden ab und zu die Uni und auch meine Hobbys wie der Sport und das Lesen unter meinem Engagement. Zu kurz kommen auch regelmäßig mein Freundeskreis und meine Familie – aber auch das lässt sich durch gute Planung einigermaßen in den Griff bekommen.

Letztlich bin ich Vollblut-Gewerkschafter und ich bin glücklich damit.

Sollten wir unerwartet als Gewerkschaften alle unsere Ziele erfüllt haben, würde mein politisches Engagement sich vermutlich auf andere Bereiche konzentrieren. So zieht mich Amnesty International und die Antira-Arbeit, aus der ich ursprünglich komme, sehr an. Gleichzeitig würde ich vermutlich doch die Gelegenheit nutzen und etwas mehr Sport machen – vielleicht sogar wieder auf Wettkämpfen.

Ich hoffe ich habe euch ein erstes Bild von mir geben können und freue mich riesig auf die Bundesjugendkonferenz mit euch!

Zukunft? Machen!

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Kommentare

  1. Micha Wagner

    Schöne Vorstellung.
    Aber sag mal das Video ist doch im Keller der Uni gedreht oder?

    1
  2. Jörg G.

    @Micha:
    Das hast du richtig erkannt :)

    2

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